The Need For Translations
Published documents that included research findings on the Gurlitt Collection, have varied greatly in accessibility based on language restrictions. Many early documents such as the Bericth über die Arbeit der Taskforce Schwabinger Kunstfund, were published only in German. In keeping with the goal of the German government of sharing with the public the initial research findings conducted over two years by the Schwabinger Taskforce, this document would have served its purpose a great deal more if it had been available in different languages. Upon researching the Gurlitt Collection, it was to be expected that most materials in the government archive in Koblenz, Germany, were in German only. For this reason, dedicated texts by government funded agencies, such as the Schwabinger Taskforce, should provide lingual accessibility to as wide an audience as possible to help provide them with information and guide them through the process of provenance research. In an effort to engage and make use of digital humanities in line with the aims of this thesis, the beginning pages of Bericth über die Arbeit der Taskforce Schwabinger Kunstfund are translated from German into English below. The purpose of the highlighted terms below, is to provide access to the original document with a visual mirroring of terms and names that have been widely used in the media and in research findings throughout the Gurlitt Case. In an effort to contextualize some of these words, they have been highlighted to make clear some of the most important details that should not be overlooked when understanding the origins of the research of the Schwabinger Kunstfund.
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Bericht über die Arbeit der Taskforce Schwabinger Kunstfund
2013 - 2015
2. Grund für die Einsetzung der Taskforce
Am 3. November 2013 wurde in der Presse berichtet, in der Wohnung von Cornelius Gurlitt, seien „1400 Bilder” im Wert von einer „Milliarde EURO” von der Staatsanwaltschaft Augsburg beschlagnahmt worden. Cornelius Gurlitt war der Sohn des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt, der nach einer Museumskarriere während der Weimarer Republik als einer von vier Händlern mit der „Verwertung” der sog. Entarteten Kunst beauftragt und danach als einer der wichtigsten Einkäufer für die Größen der Nationalsozialisten und das von Adolf Hitler geplante sog. Führermuseum Linz tätig geworden war. Daher kam in Deutschland und im Ausland die Vermutung auf, dass es sich bei diesen Werken überwiegend um Raubkunst handele. Dass die deutschen Behörden diesen Fund seit eineinhalb Jahren gekannt und ihn nicht veröffentlicht hatten, wurde weltweit kritisiert. Um diesen Vorwürfen zu begegnen, wurde im November 2013 vom Bund und vom Freistaat Bayern die „Taskforce Schwabinger Kunstfund” gegründet. Deren Ziel war es, die Herkunft der Kunstwerke zu klären. Als Zeitrahmen war damals zunächst ein Jahr vorgesehen. Als Leiterin wurde Frau Ministerialdirektorin a. D. Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel gebeten, ein Expertengremium zusammenzustellen. Als wissenschaftlicher Leiter wurde Dr. Uwe Hartmann, der vormalige Leiter der Arbeitsstelle für Provenienzforschung in Berlin ernannt
Die Beschlagnahme der Werke durch die Augsburger Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts von Steuerstraftaten und die Nichtöffentlichkeit staatsanwaltschaftlicher Ermittlungsverfahren gegen Privatpersonen, die wegen der vom Grundgesetz garantierten Unschuldsvermutung zu beachten ist, sind nicht Gegenstand dieses Berichts
Die Augsburger Staatsanwaltschaft willigte noch im November 2013 ein, diejenigen Werke aus dem Gurlitt-Bestand in Schwabing über die Datenbank LostArt zu veröffentlichen, bei denen nach erster Sichtung durch eine Expertin der Verdacht auf NS-verfolgungsbedingten Entzug nicht ausgeschlossen werden konnte. Die Staatsanwaltschaft handelte als Melder. Zur Veröffentlichung der weiteren Werke aus dem Besitz von Cornelius Gurlitt war die Staatsanwaltschaft nicht bereit, weil sie hier keinen derartigen Verdacht gegeben sah und deshalb die Rechte des Beschuldigten gewahrt werden sollten. Zudem war nach den ersten Erkenntnissen der genannten Expertin ein großer Teil der beschlagnahmten Kunstwerke der von den Nationalsozialisten verfemten „Entarteten Kunst” zuzurechnen. Die Datenbank LostArt ist kein Forum für die Meldung von Werken der „Entarteten Kunst”. Auch nachdem Cornelius Gurlitt am 23.12.2013 ein Betreuer zur Seite gestellt worden war sowie nach dem Tod von Cornelius Gurlitt am 06.05.2014 folgte keine Zustimmung zur Veröffentlichung. Denn der Betreuer musste den – mutmaßlichen – Willen von Cornelius Gurlitt beachten und der Nachlasspfleger war verpflichtet, das Erbe zusammenzuhalten; er durfte Entscheidungen der späteren Erben nicht vorgreifen. Mögliche Erben, die der Taskforce eine Publikation des gesamten Bestandes hätten erlauben können, stehen bei Abfassung des Berichts noch nicht fest. Daher sind diese Informationen über die Kunstwerke für potentielle Eigentümer oder deren Erben bis heute nicht über die Datenbank LostArt zugänglich – sie sind allerdings auf der Website des Kunstmuseums Bern zu betrachten.
3. Auftrag der Taskforce
Gemäß den Washingtoner Prinzipien sowie der „Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zur Auffindung und zur Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, insbesondere aus jüdischem Besitz” vom Dezember 1999 (Gemeinsame Erklärung) und der Handreichung zur Umsetzung dieser Prinzipien sollte die Taskforce die im Besitz von Cornelius Gurlitt gefundenen Werke daraufhin untersuchen, ob sich darunter Werke befinden, die den früheren Eigentümern NS-verfolgungsbedingt entzogen worden waren. Der Handreichung zufolge umfasst dies auch die Fälle des sog. Zwangsverkaufes bzw. Verkäufe an Dritte oder über Versteigerungen als unmittelbare Konsequenz von Verfolgungsmaßnahmen. Die weitere Frage, wie das Kunstwerk zu Cornelius Gurlitt gekommen war, verlor mit dem Ende des staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens infolge des Todes von Cornelius an strafrechtlicher Bedeutung. Die Taskforce war bis zum Tod von Cornelius Gurlitt in Amtshilfe für die Augsburger Staatsanwaltschaft tätig gewesen.
Die Taskforce war rechtlich nicht befugt, verbindliche Entscheidungen zu den Kunstwerken zu treffen. Die Restitution von Werken, deren NS-verfolgungsbedingter Entzug festgestellt worden war, gehörte nicht zu ihrem Auftrag. Eine solche Restitution kann nur der Eigentümer oder der für ihn berechtigterweise Handelnde vornehmen. Das ist bis zur Klärung der Erbfrage der Nachlasspfleger, der gemäß den verbindlichen Vorgaben, die schon für den Erblasser, Cornelius Gurlitt, galten, handeln kann. Allerdings bilden die Rechercheergebnisse der Taskforce die faktischen Grundlagen für die Restitution.
Die Arbeit der Taskorce war notwendig ergebnisoffen und an der Identifikation von NS-verfolgungsbedingt entzogenen Werken sowie der Klärung von Auskunftsersuchen und Ansprüchenowohl die Feststellung eines NS-verfolgungsbedingten Entzuges als auch die gegenteilige Erkenntnis, dass ein Kunstwerk nicht Gegenstand eines NS-verfolgungsbedingten Entzugs gewesen war, waren als Ergebnis der Recherchen der Taskforce festzuhalten.
Die Arbeit der Taskforce konzentrierte sich auf diejenigen Werke, die nach der Einwilligung durch die Staatsanwaltschaft in der Datenbank LostArt veröffentlicht worden waren. Denn hier war der Verdacht, sie könnten NS-verfolgungsbedingt entzogen worden sein, nicht auszuschließen. Darüber hinaus konnten sich auch unter den übrigen Werken aus dem Münchner Bestand NS-verfolgungsbedingt entzogene Werke befinden. Das umfasste diejenigen Werke, die womöglich dem Bereich der „Entarteten Kunst” oder dem Familienbestand der Gurlitts zuzurechnen waren. Denn – wie dargelegt – ein NS-verfolgungsbedingter Entzug war nur für solche Werke der Aktion „Entarteten Kunst” von 1937, die bereits vor 1933 nachweislich in die Museen und öffentlichen Sammlungen gekommen waren und die in diesen Jahren nicht Leihgaben von privater Hand waren, verbindlich auszuschließen. Gleiches galt für Kunstwerke, die von Mitgliedern der Familie Gurlitt geschaffen worden waren, oder Zuschreibungen und Widmungen aus der Zeit vor 1933 an Mitglieder der Familie Gurlitt enthielten oder erst nach 1945 entstanden waren. Dies galt es nach einer ersten Klassifizierung durch eine von der Staatsanwaltschaft Augsburg beauftragte Expertin mit einer vertieften Untersuchung zu verifizieren.
Der Umfang der Recherchen erweiterte sich durch zusätzliche Funde nach Einsetzung der Taskforce. In der Münchner Wohnung waren gemäß der abschließenden Zählung durch die Taskforce 1224 Kunstwerke beschlagnahmt worden. Nach dem Tod von Cornelius Gurlitt wurde in seiner Münchner Wohnung eine Kiste mit 33 weiteren Werken gefunden. Hinzu kam dann noch ein weiteres Bild, das nicht in der Wohnung aufbewahrt worden war. Damit erhöhte sich der Bestand auf insgesamt 1258 Kunstwerke. Zu diesen Werken hinzu kamen noch weitere vier Werke, die bei der Schwester von Cornelius Gurlitt, Benita, als Leihgaben von Seiten der Mutter, Helene Gurlitt, verblieben waren und die nicht infolge des Erbganges in das Eigentum der Schwester übergegangen waren. In gleichem Maße wie die nicht beschlagnahmten, sondern später aufgefundenen Werke wurden auch diese Kunstwerke der Taskforce zur Recherche überlassen. Dies ergab die Summe von 1262 Kunstwerken.
Im Frühjahr 2015 übergab der Nachlasspfleger, der nach dem Tod von Cornelius Gurlitt für den Nachlass handelte, zusätzlich 239 von den im Salzburger Anwesen von Cornelius Gurlitt aufgefundenen Kunstwerken der Taskforce zur Untersuchung, wie das in einer mit Gurlitt geschlossenen Vereinbarung bereits angelegt war.
Report on the work of the Schwabing Art Trove Taskforce
2013 - 2015
2. Reason for the deployment of the Taskforce
It was reported in the press on 3 November 2013 that “1,400 paintings” with a value of “EUR one billion” had been seized from the apartment of Cornelius Gurlitt by the Augsburg Public Prosecutor's Office. Cornelius Gurlitt was the son of the art dealer Hildebrand Gurlitt who, after a museum career during the Weimar Republic, had been one of four dealers instructed with the “valuation” of so-called degenerate art. He was subsequently involved as one of the key purchasers for the leading National Socialists and the so-called “Führermuseum Linz” planned by Adolf Hitler. This raised the suspicion in Germany and abroad that these works were chiefly stolen art. The fact that the German authorities had known about this trove for one and a half years and had not disclosed it was criticised throughout the world. In order to counter these allegations, the Federal Government and Free State of Bavaria established the “Taskforce Schwabinger Kunstfund” (Schwabing Art Trove Taskforce) in November 2013. Its aim was to clarify the origin of the works of art. One year was initially envisaged as a timeframe. The retired Head of Department Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel was asked to set up a committee of experts. Dr. Uwe Hartmann, the former head of the working group for provenance research in Berlin, was appointed the scientific manager.
The confiscation of the works by the Augsburg Public Prosecutor's Office owing to the suspicion of tax crimes and the non-disclosure of the investigation by the Public Prosecutor's Office against private individuals, which must be observed owing to the presumption of innocence guaranteed by the Basic Law, are not the subject of this report.
In November 2013 the Augsburg Public Prosecutor's Office still approved the publication of those works from the Gurlitt inventory in Schwabing via the LostArt database for which, after an initial inspection by an expert, the suspicion of seizure as a result of persecution by the National Socialists could not be ruled out. The Public Prosecutor's Office acted as the detector. The Public Prosecutor's Office was not prepared to disclose the other works in the possession of Cornelius Gurlitt because it saw no such suspicions here and therefore wanted to preserve the rights of the accused. In addition, according to the initial findings of the above-mentioned expert, a large proportion of the confiscated works of art were attributable to the “degenerate art” removed by the National Socialists. The LostArt database is not a forum for reporting works of “degenerate art". Also, after Cornelius Gurlitt had been provided with an advisor on 23.12.2013 and after the death of Cornelius Gurlitt on 06.05.2014, there was no approval for disclosure. This was because the advisor had to follow the – assumed – intention of Cornelius Gurlitt and the curator of the estate was obliged to keep the estate together; he was not permitted to take anticipated decisions by the subsequent heirs. Possible heirs, who could have enabled the Taskforce to publish the entire inventory, were not yet specified when the report was drawn up. Therefore, this information about the works of art for potential owners or their heirs is still not accessible via the LostArt database to date – however, it can be viewed on the website of the Kunstmuseum Bern (Museum of Fine Art Bern).
3. Assignment of the Taskforce
According to the Washington Principles and the “Common declaration of the federal government, the federal states and the municipal organizations for the location and for the return of cultural assets taken away as a result of NS-persecution, particularly of Jewish possession” of December 1999 (joint declaration) and the recommendation on implementing these principles, the Taskforce should investigate the works found in the possession of Cornelius Gurlitt to see whether they included works which had been seized from the former owners as a result of NS persecution. According to the recommendation, this also includes cases of so-called forced sale or sales to third parties or by auctions as a direct consequence of persecution. The additional question of how Cornelius Gurlitt had acquired the works of art lost any meaning under criminal law with the end of the investigation proceedings by the Public Prosecutor's Office upon the death of Cornelius. The Taskforce had been providing official assistance to the Augsburg Public Prosecutor's Office until the death of Cornelius Gurlitt.
The Taskforce was not authorised by law to take binding decisions regarding the works of art. The restitution of works confirmed to have been seized as a result of persecution by the National Socialists was not part of their remit. Such restitution can be undertaken only by the owner or the person acting rightfully for the latter. Until the hereditary questions have been clarified, this is the curator of the estate who can act in accordance with the binding requirements, which already applied to the testator Cornelius Gurlitt. However, the research results of the Taskforce form the factual basis for the restitution.
The work of the Taskforce was necessarily open-ended and guided by the identification of works seized as a result of persecution by the National Socialists as well as clarification of information requests and claims. Both establishing seizure as a result of NS persecution as well as the opposite finding, namely that a work of art had not been the subject of NS seizure as result of persecution, were to be regarded as outcomes of the research by the Taskforce.
The work of the Taskforce was concentrated on those works which had been published in the LostArt database after approval by the Public Prosecutor's Office. This is because the suspicion here that they might have been seized as a result of persecution by the National Socialists could not be ruled out. In addition, there might also be works in the Munich inventory that had been seized as a result of persecution by the National Socialists. This included those works, which might possibly be assigned to the area of “degenerate art” or the family inventory of the Gurlitts. This was because – as presented – seizure under NS persecution was only bindingly ruled out for those works under the “Degenerate art” campaign of 1937, for which there was evidence that they had already entered the museums and public collections before 1933 and which had not been loaned privately during this period. This also applied to works of art which had been created by members of the Gurlitt family or attributions and dedications from the period before 1933 to members of the Gurlitt family or those that had been created only after 1945. After an initial classification by one of the experts instructed by the Augsburg Public Prosecutor's Office, this was to be verified by an in-depth investigation.
The scope of the research expanded through additional discoveries after the deployment of the Taskforce. According to the final count by the Taskforce, 1,224 works of art were confiscated in the Munich apartment. After the death of Cornelius Gurlitt, a crate with 33 additional works was found in his Munich apartment. Another picture was added which had not been kept in the apartment. This increased the inventory to a total of 1,258 works of art. Another four works were added which had remained with the sister of Cornelius Gurlitt, Benita, on loan from his mother, Helene Gurlitt, and which had not been passed to the ownership of the sister after the transfer of property. These works of art were also given to the Taskforce for research to the same extent as the works that had not been confiscated, but found later. The total was therefore 1,262 works of art.
In spring 2015 the curator of the estate acting for the estate after the death of Cornelius Gurlitt handed over an additional 239 works from those found in the Salzburg trove of Cornelius Gurlitt for investigation, as had already been arranged in an agreement concluded with Gurlitt.